Lockwitzer Pfarrer

Schlosskirche Lockwitz

Die Lockwitzer Pfarrer und eine Pfarrerin

Über die Lockwitzer Pfarrer referierte Herr Epperlein beim Treffen des Heimatvereins Lockwitz am 28.07.2015 kenntnisreich und kurzweilig.

Im 1623 nahm der erste Pfarrer in der Lockwitzer Schlosskirche sein Amt auf. Er hieß Gabriel Ursinus und wirkte bis 1629 in Lockwitz. Mehr ist über ihn nicht bekannt. Auf ihn folgte Martin Langhans, 1629 bis 1641. Von ihm weiß man immerhin schon, wo er das Gymnasium besuchte, Lehrer und Diakon war. Ihm folgten Christoph Nichtewitz von 1642 bis 1678, die einzige Pfarrstelle in seinem Leben, und Johann Gottfried Lembach von 1679 bis 1690. Er war zuvor Pfarrer in Dresden Plauen gewesen. Danach begann mit Christian Gerber eine Lockwitzer Tradition. Zunächst einmal war er von 1690 bis 1731 der Lockwitzer Pfarrer, als 41 Jahre lang. Er war nicht nur Pfarrer, sondern mit vielerlei Begabungen gesegnet und sicherlich die schillernste Persönlichkeit unter den Lockwitzer Pfarrern. Ihm folgte sein Sohn Christian Gottlob Gerber von 1731 bis 1764 mit 33 Dienstjahren. Von ihm stammt eine der Lockwitzer Chroniken »Altes und Neues von Lockwitz und Nickern« aus dem Jahr 1732.

Ihnen folgten Christian Abraham Lehmann und Christian Gottlob Kuhn. Die Lockwitzer Tradition wurde 1814 mit Christian Jakob Weiß fortgesetzt. Er war Pfarrer in Lockwitz bis 1857, brachte es also auf 43 Dienstjahre. Von ihm übernahm sein Sohn Christian Ernst Ludwig Weiß im Jahr 1857 das Amt des Pfarrers und übte es 34 Jahre bis 1891 aus. Auf den Vater folgte also zweimal der Sohn, und sie blieben viel Jahre als Pfarrer in Lockwitz. Danach wirkte Walter Ludwig Zenker von 1891 bis 1908, während seiner Amtszeit wurde das jetzige Pfarrhaus errichtet. Auf Joseph Marx, 1908 bis 1914, folgte und Paul Braes, 1914 bis 1930. Pfarrer Satlow war von 1930 bis 1936 als Pfarrer an der Schlosskirche Lockwitz tätig und musste gehen, weil er sich mit dem nationalsozialistischen Regime nicht arrangieren wollte. Auf ihn folgte Karl Paul Erich Lerchner, der mit dem Arrangement keine Probleme hatte. Von 1950 bis 1978 wirkte Pfarrer Werner Müller in Lockwitz, danach Bernhard Kranich von 1980 bis 1990. Dr. Christoph Schneider hatte das Amt von 1990 bis zu seiner Pensionierung 2014 inne. Ihm verdankt die Schlosskirche die sorgfältige Innenrenovierung.

An der Lockwitzer Kirche wirkten also in 400 Jahren 18 Pfarrer, bis 2014 mit Antje Hinze die erste Pfarrerin ihren Dienst aufnahm. Als Tochter eines Verfahrenstechnikers und einer Fotografin wurde sie in Halle geboren, besuchte die Oberschule in Hoyerswerda und studierte in Naumburg. Zum Vikariat traf man sie in der Marienkirche in Leipzig, und ihre erste Pfarrstelle befand sich in Otterwisch bei Grimma. Sie stand dem Konvent der evangelischen Theologinnen vor, war Landespfarrerin für Frauenarbeit. Frau Hinze besuchte die Veranstaltung des Heimatvereins Lockwitz persönlich und machte sich auf diese Weise mit ihren Vorgängern vertraut. Der Heimatverein wünscht ihr für ihre Tätigkeit in Lockwitz alles Gute und viel Freude.

Text: Birgit Käker

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